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Kleine Steine – Große Wirkung

31. Oktober 2020 Burkhard Leber

2013 gründete sich die AG Soziales des Stadtteilrats und begann ihre Arbeit mit einer Bestandsaufnahme sozialer Einrichtungen im Stadtteil. Daraus entstand das „social.net(t)“, ein Vernetzungstreffen, das seither mehrmals im Jahr stattfindet, meist mit einem inhaltlichen Schwerpunkt.

Die Vorbereitungen und Diskussionen zum Thema „Barrieren im Stadtteil“ erwiesen sich als so spannend, dass daraus wieder eine neue AG entsprang, die AG Barrierefreiheit in Barmbek-Süd.

Die erste öffentlichkeitswirksame Aktivität der AG war 2017 die Durchführung der Themenwoche „Zusammen in Barmbek-Süd – Barrieren überwinden“. Sie war so erfolgreich, dass wir dafür den Preis „Wegbereiter der Inklusion“ der Senatskoordinatorin für die Gleichstellung behinderter Menschen erhielten und darüber hinaus auch noch für den „Deutschen Engagementpreis“ nominiert wurden.

Dieser Erfolg spornte uns zu weiteren Veranstaltungen an. Als wir über den Legoladen „Steinzeit“ von der Idee des Behindertenaktivisten Raul Krauthausen hörten, Rollstuhlrampen aus Lego zu bauen, waren wir gleich Feuer und Flamme. Das wollten wir auch für Barmbek-Süd! Und dazu noch die Konzerte, Theateraufführungen und Stadtteilfeste, die wir bis dato bereits erfolgreich durchgeführt hatten. Für das neue Projekt „Kleine Steine – Große Wirkung“ erhielten wir wieder großzügige Unterstützung durch die Aktion Mensch.

Im Zentrum steht das Rampenbauen mit gespendeten Legosteinen. Ilja Letzig-Michalski ist die Koordinatorin dieses Projekts und sie betreibt ihre Aufgabe mit Herzblut! Evelyn Schön, selbst Rollstuhlfahrerin, steht ihr dabei zur Seite: „Ich habe auf meinem Weg von meiner Wohnung zur U-Bahn von 25 Geschäften nur vier entdeckt, die über eine Rampe zugänglich waren.“ In den beiden Schülern Simon und Jevrem von der Stadtteilschule Winterhude haben die beiden tatkräftige Unterstützung.

Bis zur Umsetzung waren aber noch diverse Fragen zu klären. Wie bekommen wir die Rampen so stabil, dass sie auch schwere Elektrorollstühle aushalten? Wie ist es eigentlich mit der Haftung, sollte jemand von der Rampe stürzen? Bekommen wir genug Legospenden für das Projekt gespendet?

Gerade die letzte Frage war schnell beantwortet. Von kleinen Tüten bis zur 300 kg-Spende waren bald die nötigen Teile vorhanden. Was dann noch fehlte, steuerte „Steinzeit“ bei.

Das erste Projekt waren dann Rampen für Evelyn, damit sie zur Bürgerschaftswahl ihr Wahllokal ohne Probleme befahren konnte. Nach diesem erfolgreichen Testlauf ging es in die Produktion.

Das erste Geschäft, das sich für die Rampen interessierte, war das Café „EisQgel“ an der Dehnhaide. Besitzerin Birgit Ehlers bekam die formschönen Teile (mit eingebautem Schriftzug „Eis“) trotz Corona in einer kleinen Feierstunde im Juni überreicht. Zuvor hatten Klienten des Tagewerks Vogelweide noch deren Stabilität ausgetestet.

Am 18. September erhielt dann auch ABeSa, ambulante Hilfen, schöne Rampen für ihr Büro in der Hamburger Straße.

Wegen Corona pausieren nun leider die gemeinsamen Bastelstunden und vor allem das kulturelle Beiprogramm, aber im neuen Jahr soll es dann wieder mit voller Kraft voraus gehen. Es warten noch viele Stufen im Viertel auf Legorampen!

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