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Planschbecken Biedermannplatz – Ist es noch zu retten ?

20. Dezember 2022 Manfred Wachter

Aktuell ist das Planschbecken am Biedermannplatz Gesprächsthema in Barmbek Süd, da eine Schließung dieses beliebten Freizeitvergnügens droht. Seit 2012 wird das Planschbecken von ehrenamtlichen Mitgliedern der Katholischen Kirchengemeinde Sankt Sophien betreut, da das Bezirksamt keine Mitarbeiter für die Betreuung bereitstellen konnte. Die Betreuer befüllten das Becken zunächst 2-3 mal die Woche und gaben dem Wasser eine bestimmte Menge Chlorgranulat zu, damit den Hygieneanforderungen entsprochen werden konnte. Außerdem wurde seitens der Betreuer (Paten) darauf geachtet, dass keine Windeln oder Glassplitter oder sonstiger Müll im Becken landet. Im Jahre 2018 haben die Betreuer dann noch eine Schulung bezüglich der Handhabung von Chlor absolviert und standen weiterhin für die Betreuung zur Verfügung.
Im Sommer 2019 wurde von Kontrolleuren des Bezirksamtes eine deutlich erhöhte microbielle Belastung im Planschbecken festgestellt, obwohl das Wasser von den Paten korrekt gechlort wurde. Daraufhin wurde das Planschbecken geschlossen. Auf Bitten und Drängen der Paten und einigen Eltern von kleinen Kindern wurde vom Bezirksamt eine Schlauchlösung genehmigt. Täglich durfte zwei Stunden pro Tag Wasser in das Becken seitens eines durchlöcherten Gartenschlauches in das Becken geleitet werden, welches dann nicht im Becken stehen blieb. Gleichzeitig teilte das Bezirksamt mit, dass Überlegungen angestellt werden, das Planschbecken zu schließen und auf dem Gelände einen sogenannten Wasserspielplatz errichten will, der natürlich viel weniger Wasser verbraucht und auch keine Betreuun erforderlich macht. Es sollten also mehrere Wassermatsch-Anlagen errichtet werden. Schlauchlösung ·
Nach erheblichen Protesten der Anwohnerschaft, auch mittels einer online Petition, wurde diese Maßnahme nicht durchgeführt. Vielmehr wurde überlegt, wie das Becken weiter betrieben werden kann unter dem Aspekt Wasserverbrauchsreduzierung und allgemeiner Recourssenschonung. Nach coronabedingtem Pausen wurde 2021 ein Konzept seitens der Behörde vorgestellt, welches eine Reduzierung des Beckens von 460 auf 150 qm vorsah. Direkt am Becken sollte dazu eine Wasseraufbereitungsanlage entstehen und auch das übrige Spielplatzgelände sollte aufgewertet werden. Stichwort : Barmbeker Strand. Hierzu gab es auch eine Bürgerbeteiligung mit reger Anteilnahme. Kosten (Stand 16.2.2021) ca. 1,6 Mio Euro. Auf Nachfrage der CDU Fraktion wurde am 10.5.2022 mitgeteilt, dass die finanziellen Mittel gesichert seien und der Baubeginn im Herbst 2022 vorgesehen ist mit Vollendung im Sommer 2023. Die Anwohner und Schlauchpaten waren begeistert und warteten im Oktober auf die Bagger.
Aber dann kam die “kalte Dusche“. Als Vorbereitung auf die Regionalausschusssitzung am 7. November 2022 teilte das Bezirksamt mit, dass sich die Baukosten von 1,6 Mio Euro auf 2,3 Mio erhöht haben, was den allgemeinen Preiserhöhungen im Baugewerbe geschuldet ist.
Auf der Sitzung sollte dann erörtert werden, ob das Projekt gestoppt werden muss, oder abgespeckte Versionen angedacht werden sollen. Z. B. ein Becken ohne Wasseraufbereitungsanlage oder eine Schließung des Beckens und Aufstellung der Baggermatsch-Stellen. Diese Entscheidung wurde vertagt mit dem Hinweis, dass seitens des Bezirksamtes nach Möglichkeiten gesucht werden soll die nötigen Mittel in Höhe von 773.000 Euro bei den Landesbehörden zu generieren. Bis zum 15. Dezember 2022 ist dazu Zeit.
Um klar zu machen, wie sehr die Menschen im Stadtteil Barmbek Süd den Erhalt des Planschbeckens wünschen wurde eine online Petition gestartet, welche Sie bitte gerne unterstützen:
www.openpetition.de/petition/online/planschbecken-biedermannplatz-umbau-trotz-kostensteigerung .
Bei Redaktionsschluss war nicht klar, was passiert, wenn die Mittel nicht bis 15.12.2022 bereitgestellt werden können. Auf jeden Fall haben sich die Paten bereit erklärt, auch 2023 die Schlauchlösung durchzuführen, wenn dadurch gewährleistet werden kann, dass das Planschbecken erhalten bleibt. Die vielen Kinder, die nicht verreisen können und den Weg zum Stadtpark nicht schaffen, werden sehr, sehr dankbar sein. Es ist auch zu berücksichtigen, dass in naher Zukunft 450 Wohnungen auf dem ehemaligen Busbetriebshof am Mesterkamp errichtet werden.

Manfred Wachter

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