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Was hat sich in Corona-Zeiten verändert? Wochenmarkt als Highlight

25. Juni 2020 Ulla Hetemann

In normalen Zeiten, also „vor Corona,“ war die Zukunft der Wochenmärkte durchaus ein Thema. Was für ein Unterschied in den jetzigen Wochen! Unser Markt an der Vogelweide ist durchgehend bestens besucht, und viele Kund*innen kaufen hier mehr ein. Immer gilt der erste Blick, wo man am Ende der Schlange anschließen kann – zieht sie sich in gerader Linie meterweit hin, oder doch eher spiralförmig? Auf jeden Fall kreativ rücksichtsvoll.

Im Gespräch mit einigen Marktbeschickern bot sich dieses Bild: „Wir sind uns des Risikos einer Ansteckung völlig bewusst, gehen das persönliche Gesundheitsrisiko aber bewusst ein … denn der Marktverkauf ist eine existenzielle Frage für uns, und nur damit ist unsere betriebliche Existenz gesichert … man steht im Konflikt, die persönliche Angst bewusst auszublenden, um einer gesellschaftlichen Verpflichtung nachzukommen … Hauptsache weiter arbeiten können. Wir sind für unser Familieneinkommen verantwortlich, weil wir selbst Kinder haben.“

Nicht alle Stände können sich angesichts der Hygiene-Etikette über mehr Umsatz freuen: wo normalerweise Tische, Stühle und Snacks zum Verweilen einluden, halten sich wegen der Abstandsregelungen keine Menschen mehr auf. Doch dass die Kundschaft sich vor den Ständen weniger drängt, wird durchaus als angenehm empfunden, „es gibt weniger Gewusel am Stand.“

Mehr Umsatz gibt es beim Gemüse: Offenbar genießen viele Kund*innen den Einkauf an frischer Luft und bei Sonne. Als Ursache ist zu vermuten, dass viele plötzlich notgedrungen mehr Zeit haben – zum Einkaufen und auch zum Kochen. Angesichts geschlossener Restaurants entdecken wohl manche für sich einen neuen Genuss am gesunden Kochen: „Ein purer Luxus hier!“

Foto: Ulla Hetemann – Vierländer Ernte

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