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Die 100. Sitzung des Stadtteilrates Barmbek-Süd

01. Mai 2016 André Bigalke

Die 100. Sitzung des Stadtteilrates Barmbek-Süd feiern wir bei „Die Burg“ in der Bugenhagenkirche am Biedermannplatz. Denn die Aktivitäten des Stadtteilrates seit 2015 haben mit dazu beigetragen, dass das Theater in Ihrer Nachbarschaft „Die Burg“ und mit ihr weitere theaternahe Einrichtungen bleiben können. Das und die Offenheit des Gebäudes für den Stadtteil waren und sind unsere großen Anliegen. Noch ist nicht alles in trockenen Tüchern, aber der jetzt federführende Kirchenkreis Hamburg-Ost bemüht sich um Klärung der noch offenen Fragen; die können auftreten, wenn zwei Eigentümer für das denkmalgeschützte Kirchengebäude, das Grundstück und ein für die Entwicklung der Fläche wichtiges weiteres Grundstück der Kirche zusammenwirken müssen. Noch befindet sich der wahrscheinliche Investor, der Immobilienkaufmann Manfred Vogler in der Warteposition. Aber immerhin kann die Intendantin von „Die Burg“, Frau Rettenberger das Gebäude ür ein weiteres Jahr nutzen; nur ist das nicht die große Lösung, weil für eine wirtschaftliche Auslastung eines solchen Gebäudes ein Zeitziel von einem Jahr viel zu kurz ist. Wir wer-
den den weiteren Verlauf genau beobachten und auf Entscheidungen in absehbarer Zeit drängen. Aber in den hundert Sitzungen unseres Stadtteilrates haben uns ganz verschiedene Themen interessiert:

So gibt es mehrere Schwerpunktthemen, die zum Teil in Arbeitsgruppen bearbeitet werden. Einmal die „AG Verkehr“, die nach einer gemeinsamen Radtour durch den gesamten Stadtteil in zahlreichen Sitzungen einen Katalog von Forderungen im Interesse aller Verkehrsteilnehmer, insbesondere aber der Fußgänger und Radfahrer aufgestellt hat; Sie finden den Forderungskatalog auf unserer Homepage www.barmbek-sued.de. Er wurde nach Diskussion und Beschluss im Stadtteilrat an alle berührten Stellen in Politik und Verwaltung im Bezirk und in Hamburg geschickt. Inzwischen hat der Regionalausschuss auf Antrag der SPD- und Grünen-Fraktionen die Umsetzung der ersten drei Forderungen aus dem Katalog beschlossen; erfreulicherweise hat die Verkehrsbehörde bereits Zustimmung signalisiert.

Wir hoffen, auch weitere von unseren Forderungen durchsetzen zu können; die Forderung nach einer Tempo30-Regelung für die Friedrichsberger Straße ist jetzt schon fast so alt wie die Zeitdauer der Durchsetzung der Fußgängerampel auf der Hamburger Straße (zehn Jahre).

In der „AG Soziales“ trifft sich ein kleiner Kreis von Fachleuten und ehrenamtlich Tätigen, um wichtige Themen vorzubereiten und mit ausgewiesenen Fachleuten in drei jährlichen Sitzungen – genannt Social.net(t) – für und mit den sozialen Einrichtungen im Stadtteil vertieft zu behandeln. Das ist dann eine große Runden von 30 bis 40 TeilnehmerInnen, die dabei auch sich und ihre Arbeit nach und nach vorstellen und so die Vernetzung im Stadtteil fördern. Die letzten Themen waren „Armut im Stadtteil“, „Beteiligung von ehrenamtlich Tätigen an der Arbeit der Einrichtungen“ und „Flüchtlinge im Stadtteil und in der Nachbarschaft“. Die genannten Sitzungen sind offen für Interessierte, finden allerdings tagsüber statt.

Eine weitere, wichtige Aufgabe ist die kritische Begleitung von Bebauungsplänen und größeren neuen Bauvorhaben. Das kostet viel Zeit und ist nicht immer so erfolgreich, wie wir uns das wünschen, z.B. bei der Forderung nach dem Bau von Sozialwohnungen. Aber häufig gelingt es uns auch, dass wir an Wettbewerbsverfahren für größere Bauvorhaben teilnehmen und so Informationen aus erster Hand erhalten können. Darüber wird der Stadtteilrat jeweils aktuell informiert, zum Teil auch durch die Grundstücksentwickler bzw. Bauherren selbst oder betroffene Bewohner. Dazu ein Beispiel:

Vor fünf Jahren entstand eine bedrohliche Situation für das älteste Mietshaus des Stadtteils an der Ecke Beim alten Schützenhof / Bartholomäusstraße. Dieses Gebäude aus dem Jahr 1867 ist eines der wenigen Relikte aus der Erstbebauung Barmbek-Süds nach der Aufhebung der Torsperre. Im frühen 20. Jahrhundert hatte der „Lord von Barmbeck“ Julius Adolf Petersen, ein bekannter Hamburger Krimineller, einige Jahre eine Kellergaststätte in diesem Haus, das heute häufig nach ihm benannt wird. Es wurde verkauft und die neue Besitzerin wollte es abreißen lassen, damit die übliche heutige Architektur dort entstehen könne. Mit großem Einsatz von Stadtteilrat und Anderen konnte dieses verhindert werden, das Gebäude wurde unter Denkmalschutz gestellt. Nach einem Weiterverkauf sanierte der neue Besitzer es aufwändig, allerdings um den Preis, dass statt der günstigen, einfachen Wohnungen jetzt teure Eigentumswohnungen entstanden sind…

Das Lebensumfeld der BewohnerInnen beinhaltet aber weitere Aspekte: Parkgestaltungen sowie Baumfällungen, Straßenregelungen nach Neubauten, die Entwicklung einer neuen Stadtteilschule in Barmbek-Süd, Lärm- und Verschmutzungsaspekte, die Zukunft des Kleingewerbes, die Sporthallensituation, einzelne Initiativen und Verbände, die Unterstützung des Barmbek Basch als regionalem Kommunikationszentrum sind eine Auswahl von Bespielen der Themen unserer Stadtteilrats-Sitzungen. Gerne unterstützen wir auch mit unserem Verfügungsfonds die Aktivitäten anderer, siehe hierzu den separaten Artikel.

Der Stadtteilrat bemüht sich, Sie möglichst gut über seine Arbeit zu informieren. Nachdem lange Jahre die Schautafeln am Basch und an der U-Dehnhaide als Visualisierung unser Arbeit ausreichen mussten, haben wir seit drei Jahren mit weiteren Schautafeln an der Bostelreihe und am Schleidenpark den „Sprung über die Hamburger Straße“ versinnbildlicht. Da unsere Themen kaum das Abendblatt erreichen und auch das Wochenblatt aus Platzgründen nur über Teilaspekte unserer Arbeit berichten kann, sind unsere gedruckten „Stadtteilinformationen Barmbek-Süd“ viermal im Jahr ein wichtiger Teil unserer Arbeit. Hier können wir unsere Sicht der Dinge 1:1 darstellen. Das frühere Quartiersinfo wurde zuerst lokal um das sich entwickelnde Basch herum verteilt in einer Auflage von 1.500. Seit einigen Jahren haben wir die Auflage auf 3.500 erhöht und verteilen ehrenamtlich fast im gesamten Stadtteil, nur der Norden ist noch ein wenig unterversorgt; hier könnten wir noch Verteiler gebrauchen. Allerdings erreichen wir so nur Haushalte mit Außenbriefkästen. Aber Sie finden sämtliche Ausgaben auf unserer Homepage unter www.barmbek-sued.de.

Wenn die Kapazitäten es zulassen, sind wir auch gerne bei Stadtteilfesten beteiligt; so gab es viele Jahre das Marktfest auf dem Vogelweidenplatz beim Basch, das wir mitorgansierten. Die Gestaltung des Platzes als Freifläche mit hohem Freizeitwert wie auch der jede Woche am Freitag stattfindende Wochenmarkt (siehe Foto) sind auf Beschlüsse unseres Vorgängers, des Quartiersbeirats, zurückzuführen.

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